Rückblick: Skandinavien-Flitterwochen

Da ich immer häufiger gefragt werde, wie denn eigentlich unsere Skandinavienreise so war und ja auch Bilder hochladen wollte, habe ich mich entschieden unser Reisetagebuch abzutippen und mitsamt Bildern zu schmücken. Hier gibt es nun also unseren Skandinavien-Flitterwochen-Bericht.

07.08.2015 Berlin – Flensburg

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Nun ist er endlich da, unser Abreisetag. Unsere Nacht endete gegen 8.30 Uhr durch die irrsinige Hitze. Am 06.08. überprüfte ich abends nochmal die Einreisebestimmungen nach Schweden, Norwegen und Finnland und stellte erschrocken fest, dass die Hunde noch eine Wurmkur für die Einreise nach Norwegen brauchen. Also fuhren wir 10.30 Uhr von Zuhause los um 11.30 Uhr bei Fr. Grau zu sein, die uns dann noch alles bestens erledigte. Danach ging es zu meinen Eltern: Mittagessen, Kaffeetrinken und den Dacia abstellen.
15 Uhr brachte mein Dad uns zum Caravancenter, wo wir unser fahrbares Zuhause für die nächsten 2 Wochen abholen durften. Das WoMo war absolut ausreichend und sah super aus. Kurz vor 16 Uhr bekamen wir die Einweisung; 16:30 Uhr machten wir uns auf den Weg.
Was ein tolles Gefühl, dass es endlich so weit war. Lange waren wir uns ja unsicher, ob wir die Reise wirklich antreten würden, denn so eine Schwangerschaft bringt ja auch ihre Eigenarten mit: Man kann nicht mehr gut überall schlafen; es kneift öfter mal hier und da. Da es mir aber so super ging, entschieden wir uns unsere Flitterwochen auf jeden Fall zu machen und somit auch unseren letzten Urlaub ohne das Krümelchen.
An das Fahrgefühl musste ich mich erst gewöhnen. Nein, auch Wohnmobile fallen in Kurven nicht um! 😉
Für André und mich ging es nun ins Kaufland nach Oranienburg, 130€ und einen vollen Einkaufswagen später, wurde das Wichtigste erstmal verstaut. Gegen 18:30 Uhr waren wir wieder Zuhause. Habe dann schnell die 3 Hunde geschnappt und war mal wieder unendlich froh, dass sie so problemlos sind und auch mehrere Stunden allein bleiben können ohne Blödsinn zu machen.
Es begann der Packmarathon. Ich buchte die Fähre von Turku nach Stockholm während André alles einlud. Natürlich hatten wir unser Navi Isa mitgegeben, „brauchen wir schon nicht“… Dank Holger und Bea bekamen wir dann doch noch eines – Danke!
21 Uhr ging unsere Reise schließlich los. Ziel: Malmö, Schweden.
André versuchte mich zu überreden ein paar Stunden zu schlafen, aber die Aufregung war zu groß und sowieso mag ich es nicht zu schlafen, wenn jemand neben mir fahren muss. Irgendwann hat mich dann aber anscheinend die Müdigkeit doch übermannt…

Gefahrene km: 390 km

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08.08.2015 Flensburg – Landskrona (SWE)

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Startpunkt: Rastplatz kurz vor Flensburg

76 km vor Flensburg hat dann auch André die Müdigkeit gepackt und wir entschieden ein paar Stunden zu schlafen. Schon praktisch mit so einem Wohnmobil. Man parkt, geht einfach nach hinten und legt sich schlafen. 🙂 Nachdem Taxi endlich aufhörte zu hecheln, unterbrach ein Wasserfall-kotzender Typ die Stille – yummie.
Bis kurz vor 6 schliefen wir, gingen dann Gassi. Perfekterweise hatte André einen super Rastplatz angesteuert, wo man direkt in den Wald gehen konnte. Schließlich wieder ab auf die Autobahn.
7:23 Uhr überqueren wir die dänische Grenze und werden von ganz viel Regen empfangen. Wir machten unseren ersten Halt auf einem Autobahnrastplatz, wo wir uns etwas zu essen und Kaffee „gönnten“. Dass Kaffee und jegliche koffeinhaltige Getränke in Skandinavien kaum genießbar sind, stellten wir erst später fest.
Wir überquerten die Storebaelt Brücke, wirklich imposant. Diese verbindet das Festland Dänemark mit der Insel, auf der Kopenhagen liegt.
Wenig später, gegen 11.28 Uhr, erreichen wir über die Öresundbrücke schließlich Malmö, Schweden. Der Preis für die wirklich kurze Überfahrt war enorm!
Schon die Brücke von Dänemark nach Kopenhagen kostetet knapp 50€ und die Überfahrt von Kopenhagen nach Schweden dann 104€. Wahnsinn.
Wir entschieden noch just in diesem Moment, dass wir die Rücktour nicht über Festland machen würden wie wir es eigentlich geplant hatten. Wir dachten die Öresundbrücke wäre „atemberaubender“. Nun ja… .
Es fängt wieder an zu regnen. Wir parkten das Wohnmobil am Slottsparken (einem Stadtpark). Es folgte der verzweifelte Versuch ein Parkticket aus dem Automaten zu ziehen. Alles auf schwedisch (klar!), aber unsere Karte wollte der Automat einfach nicht. Irgendwann kamen ein paar Schweden, die André, der ein verzweifeltes „I don’t understand this“ vor sich hin murmelte, helfen wollten. Nur hatten wir schließlich das Gefühl die wussten noch weniger als wir wie das alles funktioniert. 😀
Kurz drauf kam ein weiteres Wohnmobil mit Deutschen an. Sie wussten irgendwie auch nicht so ganz wie es funktioniert, waren sich dann aber sicher, dass man für diesen Tag nichts mehr zahlen bräuchte. Wir haben ihnen geglaubt. Was Anderes blieb uns auch nicht übrig, da wir ja noch keine schwedischen Kronen hatten.
Nach ein paar Minuten kam dann die Sonne raus. Unser Weg führte uns durch den Park bis in die Altstadt. Von dort zum Bahnhof, einen kurzen Blick auf den Hafen geworfen und über die Altstadt zurück zum Wohnmobil. Auf dem Weg dorthin kamen wir noch in den Malmö-CSD (zumindest denken wir, dass es das war!). Sehr witzig.
Wir hielten an einem kleinen Burgerladen, da wir uns mittlerweile etwas ausgehungert fühlten. Mit 2 Cheese-Bacon-Burger, Pommes und Getränken ging es zum WoMo.
Als wir vom Park in die Hauptstraße einquerten, fielen mir bereits die weit geöffneten Seitenfenster (nach außen aufklappbar) auf. Mein erster – panischer – Gedanke war: Scheiße, die Hunde.
Wir rannten fast zum WoMo, das Fenster geöffnet, der Sichtschutz war jedoch nur eingedellt. Schnell die Tür geöffnet und dann stellten wir erleichtert fest, dass die Hunde alle an Ort und Stelle – in ihren Boxen – waren. Das Fenster jedoch war kaputt, alle Halter waren abgebrochen. Wir gingen davon aus, dass jemand versucht hatte ins WoMo einzubrechen, dann aber wohl von Taxis Unmut aufgehalten wurde. André und ich waren in diesem Moment unendlich froh, dass Taxi ist wie er ist. Mit etwas Einfallsreichtum von André hat er dann das Fenster zumindest so verriegelt bekommen, dass wir los fahren konnten. Was ein Schock!
Wir haben dann noch schnell gegessen und wollten dann einfach nur weg. Raus aus Malmö!
Wir entschieden direkt Oslo anzusteuern und einfach unterwegs irgendwo einen Campingplatz zu suchen. Nach ein paar km merkten wir aber, dass uns die Tour in den Knochen lag und wir steuerten den geplanten Campingplatz „Mötesplats Borstahusen“ in Landskrona an.
Der Campingplatz erwies sich als Goldstück. Nur 100m weiter lag direkt der Hundestrand, wo ich nur ein einziges Mal jemanden traf. Die sanitären Einrichtungen waren bombastisch: Sauber und groß, total angenehm. Am Abend gönnten wir uns die erste Dosensuppe, nachdem wir feststellen mussten, dass unser Wasser im WoMo plötzlich nicht mehr funktionierte. Alle Fehlersuche blieb erfolglos, den Sicherungskasten fanden wir auch nicht. Auch das Nachfragen bei anderen Pössl-Fahrern brachte keinen Erfolg (sie verwechselten wohl Batterie mit Sicherungskasten). Nun ja, nicht dramatisch, nur ärgerlich. Gott sei Dank gab es an unserem Stellplatz direkt fließendes Wasser.

Zielpunkt: Mötesplats Borstahusen, Landskrona
Gefahrene km: 480 km

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09.08.2015 Landskrona (SWE) – Kil

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Startpunkt: Mötesplats Borstahusen, Landskrona

Unsere Nacht endete schließlich gegen 7 Uhr. Wir haben super geschlafen und die 3 Vierbeiner sind auch viel besser zur Ruhe gekommen. Nachdem wir uns menschentauglich gemacht haben, gab es Frühstück bei prima Wetter. Anschließend haben wir alles zusammen gepackt. Vor der Abfahrt wollte ich noch das Objektiv an der Kamera wechseln. Ich suchte also meinen Kamerarucksack, den ich zuletzt auf der Sitzbank gesehen hatte, wurde aber nicht fündig. Ich dachte erst, dass André ihn weggepackt hätte, aber eine Nachfrage ergab: auch er hatte den Rucksack nicht angerührt.
Tja… – das hatten sie also in Malmö geklaut: Meinen Kamerarucksack samt Equipment (2 Objektive, externer Blitz, Speicherkarten, Akkus, Ladekabel, Reinigungszubehör, Lichtfilter… :/ ). Natürlich war ich erstmal völlig deprimiert, immerhin hatte allein das Teleobjektiv noch einen enormen Wert… aber ich wollte mir die Reise nicht schlecht machen lassen… alles ersetzbar. Hätte schlimmer kommen können!
10 Uhr checkten wir aus und machten uns auf den Weg nach Oslo (Norwegen). Zwischendurch planten wir einen Stadttrip in Göteborg ein.
Göteborg erwies sich als wirklich schöne Stadt, die uns fesselte. Leider planten wir etwas wenig Parkzeit ein. Aber Malmö steckte uns noch in den Knochen und wir waren etwas paranoid geworden. Wir hatten deshalb auch direkt an einer der wohl viel besuchtesten Parkanlagen Göteborgs geparkt, wo ständig Menschen lang liefen und das WoMo von allen Seiten sichtbar war. Unser Weg führte uns zuerst durch das Zentrum, über die riesige Götaälvbron (eine Brücke, die Nord und Süd verbindet) und wieder zurück. Die Altstadt war richtig schön und das WoMo fanden wir dann auch wieder. Abermals fiel uns auf, dass die Schweden enorm (Mini-)Golf begeistert sind. Überall auf der Strecke und an den Campingplätzen befanden sich große Golfanlagen bzw. in den Städten dann Minigolfplätze.
Nach Göteborg, auch wenn es so schön war, wollten wir dann aber raus aus der Zivilisation und kippten unseren Besuch in Oslo schließlich. Wir wollten in die Natur, weg von den vielen Menschen. Da sind André und ich uns ziemlich schnell einig gewesen. In dem super Campingplaner, den ich in Landskrona mitgenommen hatte und der uns die ganze Fahrt über enorm viel half, suchten wir unseren nächsten Campingplatz raus. Also ging die Fahrt nun Richtung Östersund. Über Landstraße und die E45 kamen wir an massig Seen vorbei. Super, super schön und wir konnten zeitweise erahnen was uns noch erwarten würde.
Gegen 19 Uhr erreichten wir unseren Zielcampingplatz etwas nördlich von Karlstad: Frykenbadens Camping. Ein schöner Platz, direkt am See und mit einem wunderschönen Audi R8 vor der Rezeption. *.* Den Abend verbrachten wir am See und schauten uns den Sonnenuntergang an – es war so schön. Entfernung zum Nordkap: 2000 km.

Zielpunkt: Frykenbadens Camping, Kil
Gefahrene km: 508 km

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10.08.2015 Kil – Strömsund

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Startpunkt: Frykenbadens Camping, Kil

5:30 Uhr wurde ich durch stetiges Klopfen geweckt. Es war aber niemand am WoMo, sondern meine Blase, die anklopfte. Argh!! Da wir heute bis Östersund fahren wollten, entschieden wir schon aufzustehen. Die Menschenleere nutzte ich direkt, um mit den Hunden eine Runde zu laufen, während André das Frühstück vorbereitete. Meinen Plan danach duschen zu gehen konnte ich leider nicht in die Tat umsetzen. Da wir nicht die passenden Kronen hatten, wollte ich vorher das Geld noch in der Rezeption wechseln. Wir haben aber nicht bedacht, dass die Rezeption erst zu 9 Uhr öffnet. Somit war es für uns auch nicht möglich recht früh den Campingplatz zu verlassen – doof gelaufen. Da auch sonst niemand unterwegs war, gab es niemanden, den ich fragen konnte und so planten André und ich im WoMo unsere heutige Route. Sånfjället Nationalpark und dann Übernachtung in Östersund. André suchte erneut die Sicherungen, um ggf. doch das Wasser wieder in Bewegung zu bringen und tada: fand sie unter dem Fahrersitz. Somit hatten wir dank Notsicherung auch wieder fließendes Wasser. Beim Hausmeister konnte ich schließlich die Kronen tauschen, sodass wir 9:10 Uhr vom Campingplatz abfuhren. Bis zum Nationalpark erwarteten uns 445 km.
Nach kanpp 100 km holte uns der Regen ein oder wir ihn, wer was das schon. Auch der Temperatursturz war beachtlich. In Kil waren es noch 20 Grad, bei Björby zeigte das Thermometer gerade noch 14 Grad an. Die schwedische Landschaft entsprach auf jeden Fall dem, was man sich so vorgestellt hatte: Wälder und Seen soweit das Auge reicht. Die Region Dalarna durchfuhren wir mit nur wenigen Unterbrechungen. Dalarnas Vegetation ist eher karg, der Waldboden durchzogen von Moosen und Flechten. Irgendwie unwirklich, aber doch super schön. Hinter Mora hielten wir an der E45 an einem Waldstück an, um die Hunde mal rennen zu lassen. Bisher waren die Gassigänge ja nicht riesig ausgefallen. Das Wetter hatte sich auch wieder stabilisiert – der Regen ließ nach.
15:30 Uhr erreichten wir den Nationalpark. Leider gab es überhaupt keine Infotafel oder eine Routenbeschreibung. Die Strecke zum Nationalpark war auf jeden Fall der Horror und hätte zu einem späteren Zeitpunkt sicher Wehen ausgelöst. Durch sein Fernrohr konnte André sehen, dass viele Menschen auf dem Berg wanderten: Fiel für uns aber flach, da ich leider nicht mehr in der Lage war solche Anstrengungen auf mich zu nehmen – dafür war ich leider schon zu schwanger. 😉
Der Berg war wirklich imposant und die Aussicht vom Gipfel ist bestimmt der Wahnsinn. Von der Landschaft drumherum hätten wir uns kurz vor den Alpen befinden können.
Wir liefen eine halbe Stunde mit den Hunden durch das Gebiet bis wir wieder umdrehten Es folgten ein paar Fotos und dann steuerten wir wieder das WoMo an und düsten dann auch schon Richtung Strömsund, wo wir auf dem Strömsunds Campingplatz unsere Nacht verbringen wollten. Je dichter wir an das Innere des Jämtlandes kamen, desto mehr veränderte sich die Vegetation wieder. Wir ließen Dalarna mit seinen tundraartigen Wäldern zurück und durchquerten wunderschöne grüne Waldflächen und Wiesen. Die Wolken hatten sich auch verkrümelt und uns begleitete strahlend blauer Himmel bei 17 Grad. Nur Elche und Bankomaten wollten unseren Weg nicht kreuzen.
Kurz nach 20 Uhr erreichten wir unseren geplanten Campingplatz. Wir bekamen einen Stellplatz direkt am See, absolut ruhig und schön gelegen. Leider fuhren wir uns beim Einparken in unsere Parkbucht fest. Ohne zu fragen, kamen direkt viele Schweden vom WoMo nebenan und halfen uns raus, indem sie unseres anschoben. Die Schweden, einfach ein freundliches Volk. 🙂
Von der Location war der Stellplatz auf jeden Fall der schönste, die Sanitäreinrichtungen jedoch sehr einfach und spärlich. Wir liefen dann noch ein Stück mit den Hunden, nachdem wir alles aufgebaut und gegessen hatten. Kurz vor 23 Uhr fielen wir ins Bett.

Zielpunkt: Strömsunds Camping
Gefahrene km: 697 km

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11.08.2015 Strömsund – Jokkmokk

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Startpunkt: Strömsunds Camping

Nachdem Engine 5:30 Uhr meinte, dass es Zeit für eine Schlabberdusche wäre, schliefen wir dann noch bis 8 Uhr. Nach duschen und frühstücken ging das Einpacken wieder los. Pünktlich 10 Uhr rollten wir vom Campingplatz und steuerten Richtung Jokkmokk: 496 km. Nach knapp 2 Stunden Fahrt erblickte André das erste Mal Rentiere an der E45. Ein Wendemanöver auf der Landstraße und auf dem Rückweg sah ich sie dann auch und konnte ein Foto machen. Kurz vor Sorsele kreuzten erneut Rentiere unseren Weg.  In Sorsele war dann erstmal tanken angesagt. Leider sind die Tankstellen meist winzig und der Shop dazu nie wirklich vielfältig. So musste André auf seinen Kaffee verzichten. 100 km vor Jokkmokk entdeckten wir ein einsames Rentier. Erst dachte ich, dass es ein Elch war, denn es wirkte riesig. Bei genauem Hinschauen haben wir das Rentier dann aber doch erkannt.
Aufgrund des schlechten Wetters, es regnete ununterbrochen, entschieden wir Jokkmokk nur zu durchfahren. Ein kleines Städtchen, nichts Bewegendes. Aber immerhin hatten wir nun den Polarkreis erreicht. Der Arctic Camp Jokkmokk war großartig. Wir standen ganz allein, genug Platz für unseren Zaun. Hinter uns begann der Wald und die Sanitäreinrichtungen waren auch prima. Leider das Wetter nicht: Regen. Nachdem wir an der Rezeption kurz das Wi-Fi nutzen, um unsere weitere Route zu durchdenken und unsere Fähre von Trelleborg nach Rostock zu buchen, schauten wir im WoMo die Eiskönigin von Disney. 23 Uhr fielen wir ins Bett.

Zielpunkt: Arctic Camp Jokkmokk
Gefahrene km: 508 km


12.08.2015 Jokkmokk – Øvre Alta (NOR)

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Startpunkt: Arctic Camp Jokkmokk

8:30 Uhr startete für uns der Tag bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Gegen 6:30 Uhr hatte ich bereits die Hunde mal in den Wald gelassen. Erst nutzten wir die Duschen und dann gab’s Frühstück. Leider verabschiedete sich das Wasser im WoMo wieder als ich am Zähneputzen war. 🙁 Dieses Mal war es leider nicht die Sicherung und auch das Auffüllen des Wassertanks brachte nichts. Wir steuerten kurz nach 10 vom Campingplatz. Unser Ziel für heute war Kautokeino in Norwegen. Von dort aus sind es dann noch 300 km bis zum Nordkap.
Die Einträge werden von Tag zu Tag weniger. Hier oben passiert aber auch nichts. Es geht ewig geradeaus ohne dass man Zivilisation erlebt. André und ich haben einen Landschaftskoller. Nach 200 km haben wir nur noch wirres Zeug („Guck mal – Wasser!“ – „Krass, ewig nicht gesehen!“) geredet. Kurz vor 16 Uhr passieren wir die finnische Grenze und begeben uns direkt zu dem Restaurant an der Grenze. Für André gibt es Reindeerburger und für mich Köttbullar (ups, falsches Land. :P). Beides war okay, aber nicht bewegend. Der Burger hätte auch von McD sein können und die Köttbullar bei IKEA sind eindeutig besser. A propros IKEA: Bisher haben wir nur eines gesehen und das war direkt in Malmö. Die Landschaft ist weiterhin gleich: lichter Wald wechselt sich mit Feldern und Seen ab.
In Finnland tanken wir dann nochmal für 1,39 €. In Norwegen soll der Preis bei 1,52 € liegen – irre! Wasser im WoMo geht immer noch nicht, somit starb auch unser Wildcampingwunsch. Wir düsen Richtung Kautokeino. 17:13 Uhr erreichen wir Norwegen und 17:45 Uhr schließlich Kautokeino. Der Campingplatz befand sich mitten im Zentrum und war winzig und lud uns so gar nicht ein. André entschied kurzerhand, dass wir weiter fahren und Øvre Alta ansteuern. Ein Hoch auf unsere freie Planung!
Norwegens Landschaft faszinierte uns dann doch etwas mehr. Unendlich lange Flüsse an riesigen Bergen. Der Campingplatz in Øvre Alta ist um einiges schöner als der in Kautokeino. Freie Platzwahl und gar nicht so übertrieben teuer. Leider nur etwas kiesiger Boden, sodass es etwas schwierig war den Zaun in den Boden zu bringen. Am heutigen Tag sollte ja die Sternschnuppennacht statt finden und unsere ganze Familie schrieb davon und fragte, ob wir auch Sternschnuppen sehen würden. Tja… bei uns wurde es nur überhaupt nicht dunkel. Das fiel uns diese Nacht das erste Mal bewusst auf.

Zielpunkt: Alta River Camping
Gefahrene km: 584 km

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13.08.2015 Øvre Alta – Nordkap – Karigasniemi

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Startpunkt: Alta River Camping

Unsere Aufstehzeit liegt mittlerweile bei 5:30 Uhr bzw. 7:30 Uhr. Die Sonne, die 5:30 Uhr noch schien, war 7:30 Uhr leider dann verschwunden. Wir verließen zu halb 10 den Campingplatz. Nun waren es nur noch 240 km bis zum Nordkap. Die Fahrt dorthin war wunderschön, unglaublich und kam uns zwischenzeitlich wie das Ende der Welt vor – total surreal und wie aus einem Endzeitfilm. Wir durchquerten enge Felsspalten und durchfuhren mehrere Tunnel. Einfach atemberaubend. André und ich waren da einer Meinung: Norwegen war definitiv anders, schöner und die Landschaft sehr viel ansprechender. Die Strecke hoch zum Nordkap hatte es in sich. Der Wind wurde so stark, dass Andrés Fensterkonstruktion (wir hatten ja immer noch das kaputte Fenster!) nicht mehr hielt. Also wurde das verstärkt, sodass wir weiter fahren konnten. Das Wetter war alles andere als schön aber so stellt man sich doch diese Region vor.
Am Nordkap war der Sturm so stark, dass man das Gefühl hatte die Arme zu heben und abzuheben. Als wir aus dem WoMo aussteigen wollten, sagte André noch „Pass auf den Wind auf“, da flog mir schon die Beifahrertür aus der Hand. 😀
Gefühlt waren es -4 Grad, das Thermometer zeigte 6 Grad an. Da waren wir also: Am nördlichsten Punkt Europas.
Weiter nördlich gab es nur noch den Nordpol, irgendwie ein schöner Gedanke. Wir hatten das Ziel erreicht.
Wir gingen erst zu dem Wahrzeichen des Nordkaps, der Weltkugel und besuchten dann noch das errichtete Nordkapcenter, wo man sich über die Geschichte und sonstige Dinge informieren konnte und natürlich auch Souvenirs kaufen. Es wurden schließlich 2 T-Shirts und 1 Strampler für den Zwerg. Außerdem hatten wir ja geplant unsere Dankeskarten für all unsere Hochzeitsgäste vom Nordkap abzuschicken und so baten wir die Verkäuferin uns 50 Briefmarken zu geben.
Jule: „[…] and we need 50 stamps, please.“
Verkäuferin „50? You mean like a five and a zero?“
Jule: „Yep, 50!“
Verkäuferin: „Ohhhh, you must have a lot of friends!“
André: „We’re on honeymoon and want to send our guests cards from nordkap“
Verkäuferin: „Ohhh, that’s so beautiful. Okay, then it is totally worth it.“
Ja, totally worth it – wahrscheinlich, neben dem Tanken, die teuerste Ausgabe in Skandinavien, denn die Briefmarken kosteten uns 700 NOK (rund 80€). 😀
So teuer hatten wir noch nie Postkarten verschickt.
Nach knapp 1 Std. fuhren wir wieder los. Das Ziel war Utsjoki in Finnland. Jedoch werden wir das ggf. nicht erreichen, denn durch die Straßenverhältnisse braucht man für 400km knapp 5,5 Stunden, sodass wir erst 22 Uhr am Campingplatz wären und viele da schon geschlossen haben. Unser Weg führte uns schließlich nach Karigasniemi, der Grenzstadt Norwegen/Finnland aber auf finnischer Seite. Dort gab es einen kleinen, schön gelegenen Campingplatz mitten im Wald und am Fluss. Die Rezeption bediente ein super freundlicher, recht alter Finne und die 24 Std. Rezeption war einfach super für uns. Der Stellplatz war auch schön und die Sanitäreinrichtungen reichten eindeutig aus.
Wir schauten dann noch Bilder am Laptop und fielen schließlich totmüde ins Bett.

Zielpunkt: Camping Tenorinne
Gefahrene km: 527 km

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14.08.2015 Karigasniemi – Kevo Canyon – Ivalo

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Startpunkt: Camping Tenorinne

Unsere Nacht endete erstmalig 5.30 Uhr (bzw. durch die Zeitverschiebung 6:30 Uhr), dann 7:45 Uhr und schließlich 9:30 Uhr. Das Wetter war leider immer noch nicht besser geworden. Nach einer Runde mit den Hunden, Frühstück und duschen ging es für uns auf die Straße. Für heute stand der Besuch im Kevo Nationalpark an. Wir fuhren erst den südlichsten Parkplatz an, aber dort wären es mehr als 10 km bis in die Schlucht gewesen. Also ziemlich weit. Der östlichste Parkplatz schien direkt am Canyon zu liegen und so nahmen wir die 120 km auf uns.
Am Parkplatz entschieden wir entgegen unseres Plans, dass wir die Hunde doch im WoMo lassen würden, denn wir wussten nicht so recht was uns im Nationalpark erwarten würde. Zuerst mussten wir eine unendliche Treppe nach oben steigen. Auf halbem Weg hatte ich schon das Gefühl keinen Schritt mehr gehen zu können. Wir wanderten über Stock und Stein (und davon gab es massige). Auf Google gab es wunderbare Bilder des Canyons und unser Wunsch war es diesen Blick in den Canyon haben zu können. Wir liefen bis zum 2. Feuerplatz, von wo aus wir das erste Mal in den Canyon schauen konnten. Der ganze Canyon Trail geht 60km und umfasst mehrere Tage. Da die 3. Feuerstelle doch recht weit weg war und wir schon 2 Studen unterwegs waren, entschieden wir uns umzukehren. Als wir am Auto waren, tat uns einfach alles weh. Insgesamt 4 Stunden hatten wir uns im Nationalpark aufgehalten – war wirklich schön. Die Menschen, die wir unterwegs trafen, haben sicherlich gedacht wir sind irre, denn diese kamen uns mit massig Überlebensproviant, Zelten usw. entgegen und wir hatten nur einen Rucksack. 😀
Unser Weg führte uns Richtung Rovaniemi, doch aufgrund der Müdigkeit beschlossen wir in Ivalo zu übernachten. Am Ivalo River Camping blieben wir schließlich. Mit 19€ war das der günstigste Zeltplatz bisher. Wir hatten unseren Stellplatz direkt am Fluss, was aber dazu führte, dass wir für die Sanitäreinrichtungen über die Hauptstraße laufen mussten. Nahmen wir aber gern hin, denn dadurch hatten wir auch keinen einzigen Nachbarn und haben uns da einen kleinen Garten für die Hunde gebaut.
Als wir von den WCs zurück zum WoMo wollten, kam uns erstmal ein Rentier entgegen und schlenderte ganz selbstverständlich an uns vorbei. Mittlerweile hatten wir übrigens massig Rentiere gesehen, sodass diese nichts Seltenes mehr waren. War dann irgendwann wie mit den riesigen Seen. Am Anfang war es noch was Spezielles und irgendwann dann normal.
André und ich verbrachten den Abend noch mit DVD schauen, duschen und fielen schließlich ins Bett.

Zielpunkt: Ivalo River Camping
Gefahrene km: 273 km


15.08.2015 Ivalo – Rovaniemi

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Startpunkt: Ivalo River Camping

Der gewünschte Sonnenaufgang über dem Fluss blieb aus, denn es war nach wie vor unendlich diesig und bewölkt. Somit fiel das Draußen-Frühstück auch flach, viel zu kalt (11 Grad). 10 Uhr ging es für uns los. Geldabheben und tanken. Auf uns warteten 284 km bis Rovaniemi, der Stadt des Weihnachtsmannes. Kurz vor Rovaniemi befindet sich das Weihnachtsmanndorf, wo wir einen ersten Halt einlegten. Im Winter ist das bestimmt super schön für die Kinder. Man hat auch die Möglichkeit den Weihnachtsmann zu besuchen. Ich traute mich aber nicht in den Raum und wurde erstmal von André ausgelacht. Voll fies!
Wir düsten dann weiter ins Zentrum, fanden einen kostenfreien Parkplatz und trödelten dann über einen finnischen Flohmarkt auf der Suche nach etwas Essbarem. Davon gab es genug aber aufgrund fehlender Sprachkenntnisse wussten wir nicht, was das alles war und eigentlich wollten wir gemütlich sitzen. Wir liefen dann also weiter, durch die Einkaufsstraße und ließen uns im Amarillo nieder. André bestellte einen XXL Burger, der das auch war und ich einen Chicken Burger. Beides mega lecker und ausreichend. Im Anschluss liefen wir zurück zum WoMo und düsten zum Napapiirin Saarituvat Campingplatz. Wir waren das einzige WoMo und konnten direkt am Fluss stehen. Es standen nur 2 Zelte in der Nähe. Die Sanitäreinrichtungen waren prima, auch wenn man in den Toilettenkabinen kein großes Übergewicht haben darf. Der Abend endete mit Fotos vom Trio machen, Abendessen und „Turbo“ gucken. Rovaniemi ist übrigens flächenmässig die größte Stadt Europas, wie uns die Infozeitung mitteilte.

Zielpunkt: Napapiirin Saarituvat Campingplatz
Gefahrene km: 306 km


16.08.2015 Rovaniemi – Oulu – Pyhäsalmi

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Startpunkt: Napapiirin Saarituvat Campingplatz

Unser Tag begann wie immer. Erstmalig wurden wir auch wieder direkt vom Sonnenschein erwartet. Pünktlich 11 Uhr rollten wir vom Campingplatz und fuhren nach Oulu, 230 km entfernt. Oulu wird jedoch nur eine kurze Zwischenstation sein, damit wir heute noch dichter nach Helsinki kommen und morgen nicht so viel fahren müssen. Um 12.24 Uhr, man glaubt es kaum, erreichen wir mal wieder eine Autobahn. Die letzte haben wir in Göteborg gehabt!
Oulu entpuppte sich als eine wirklich süße, kleine Stadt. Mit Engine an der Seite liefen wir ein wenig durch das Zentrum, schauten Rathaus, Dom und Stadion an und liefen dann über den Stadtpark zurück zum WoMo. 15 Uhr fuhren wir von Oulu los Richtung Helsinki (noch 610 km). Bald sind wir in meinem gebliebten Helsinki. Ich kann es kaum erwarten.
In Kärsämäki wollten wir eigentlich den Campingplatz nehmen, jedoch hatte der so gar keinen Charme und wirkte sehr verlassen. So fuhren wir weiter nach Pyhäsalmi auf den Emolahti-Campingplatz. Der war gleich viel einladender, erneut direkt am See. Wir nahmen einen Stellplatz direkt am Wald und konnten uns abermals so richtig ausbreiten. Nachdem die Hunde gefüttert und bespaßt waren, wir lecker gegessen hatten (Bratkartoffeln mit Köttbullar), gingen André und ich noch zum See. Der Steg gab wenig Sicherheit und man hatte das Gefühl gleich einzubrechen, fand André dann natürlich mega lustig mich zu ärgern und auf dem Steg rumzuspringen.
Heute schauten wir keinen Film, sondern fielen wie ein altes Ehepaar um 22 Uhr ins Bett.

Zielpunkt: Emolahti Campingplatz
Gefahrene km: 402 km


17.08.2015 Pyhäsalmi – Helsinki

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Startpunkt: Emolahti Campingplatz

Der Morgen begann mit strahlend blauem Himmel und dem ersten Frühstück seit Landskrona, welches wir im Freien zu uns nahmen. Da rundherum niemand war, konnten die Hunde beim Abbauen draußen bleiben und sich austoben. Wir kamen wieder erst 11 Uhr los. Next stop: Helsinki, 440 km. Auch wenn ich es ungern sage: Die finnische Landschaft ist einfach eintönig.
Die 5000 km Marke knackten wir an einem Autobahnparkplatz, wo André schnell mal Brötchen mit BBQ-Sauße, Wiener und Gewürzgurken machte. Kurz vor 16:30 Uhr erreichten wir das Caravancenter in Vantaa, wo wir die kaputten Fensterriegel austauschen lassen wollten. Lustigerweise stand auf dem Parkplatz ein weiteres deutsches Paar, welches auch Probleme mit dem WoMo zu haben schien. Der erste Verkäufer konnte kein Englisch, holte dann seinen Kollegen, der sich unser Problem anhörte, dann aber wieder an den ersten zurück gab. War sehr süß, wie er versuchte mit Händen und Füßen zu erklären. Erst schien es so, als hätten sie die nötigen Riegel nicht vorrätig. Schließlich konnten sie dann aber 2 von den 4 wechseln. Somit konnten wir endlich wieder ohne Expander-Wäscheleine-Konstruktion das Fenster schließen. Die 1o € ließen wir gern da.
Wir entschieden uns direkt zum Rastila Camping zu fahren und die Helsinki Sightseeingtour auf morgen zu legen. Das Rastila Camping konnte uns absolut nicht überzeugen. Die WoMo-Stellplätze wirkten wie eine Betonwüste und der Blick auf das Wohngebiet wie Parken auf einem Wohngebiet einer Plattenbausiedlung. Kein Platz für die Hunde, gegen Asphalt kamen unsere Zaunstäbe leider nicht an. Die Sanitäreinrichtungen waren auch – na ja… wir haben eindeutig schönere Campingplätze für sehr viel weniger Geld gehabt. Wir verzogen uns recht früh ins Innere und verbrachten den Abend mit DVDs schauen.

Zielpunkt: Rastila Camping
Gefahrene km: 468 km


18.08.2015 Helsinki – Turku – Meer

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Startpunkt: Rastila Camping

11 Uhr fuhren wir vom Campingplatz los in Helsinkis Zentrum. Unser letzter Tag in Finnland war angebrochen. Ach Helsinki, meine geliebte Stadt. Es ist immer wieder schön. Fast wie Zuhause.
Wir liefen vom Dom zur Uspenskikathedrale, welche ich nun auch das erste Mal besuchte. Schauten dann nochmal am WoMo vorbei, um die Wärme zu prüfen. War alles prima und so verlängerten wir das Parkticket, dackelten durch die Markthalle, kauften Rentierfleisch für unsere Eltern, liefen über die Esplanaden zum Bahnhof, stärkten uns für humane Preise im BK und besuchten dann noch die Felsenkirche, welche leider im Bau war. Zurück am Auto gab es dann noch ein Tourifoto mit den Wuffies und dann düsten wir auch schon Richtung Turku.
Auf dem Weg nach Turku merkte man André und mir die Anspannung so langsam an, denn bisher war keiner von uns mit Hunden auf einer 12 Std. Fähre gewesen und vor allem mit Taxi waren wir nicht sicher wie das laufen würde. Wir waren frühzeitig am Hafen, mussten dann dort noch etwas warten. Pünktlich begann schließlich das Einfahren und dann waren wir auch schon auf der Baltic Princess. Zuerst gingen wir ohne Hunde zur Kabine, um bereits den Weg zu kennen. Der Einweiser im Parkdeck hatte André gesagt, dass wir nach Ablegen auch problemlos zu den Hunden könnten. Das kam mir aber nicht ganz richtig vor, sodass ich nochmal auf Deck eine Begleiterin fragte, die sagte, dass man mit dem Zeitpunkt des Ablegens nicht mehr zum Parkdeck darf. Hauptsache sie kennen sich alle aus. 😉
Der Weg zu den Kabinen war nicht wirklich schwer, sodass wir dann direkt zum Parkdeck gingen und die Hunde holten. André lief mit Taxi vor, ging alles völlig problemlos. Ganz umsonst Gedanken gemacht. Wir waren jedoch  immer noch etwas aufgekratzt, gingen dann erstmal die Hundetoilette suchen, die sehr lachhaft war. Ein 1×1 m Kasten mit irgendwelchem grobkörnigen Granulat und der Löseplatz kündigte sich auch schon viele Meter vorher durch den ekelhaften Uringeruch an. Wir besuchten danach den Duty Free Shop, den Souvenirladen und das Restaurant. Die Auswahl im Restaurant war furchtbar. Es gab nur ein Menü für Wucherpreise.
Da wir die Portemonnaies in der Kabine gelassen hatten, gingen wir nochmal zurück und holten Geld, um im Duty Free Shop 2 Tafeln schwedischer Schokolade zu kaufen. Eigentlich wollten wir noch 2 Sandwiches kaufen, mussten aber feststellen, dass die Preise gepfeffert waren, entschieden uns dann für 2 Brötchen aus dem Restaurant, die staubtrocken waren.
Ich entschied mit Engine mal die Hundetoilette aufzusuchen, jedoch ekelte sie sich so sehr, dass sie gar nichts machte und mich nur mit großen Augen anschaute. Auch ein 2. Versuch mit Pika brachte nichts. Pika konnte ich nach gefühlten tausend Mal „Mach jetzt!“ dazu bringen wenigstens zu pinkeln, aber Engine stand nur stocksteif da. Tja, auf dem Weg zurück zur Kabine musste sie dann aber doch Pipi. Blöd gelaufen. 😉
In der Kabine schauten wir dann noch irgendeinen Film und versuchten zu schlafen, was mehr schlecht als recht gelang. Wir hatten auch zwei Einzelbetten… das sind wir ja überhaupt nicht gewohnt. Nachdem André und ich die Betten tauschten, da André die weichere Matratze hatte, konnte ich dann endlich einschlafen. Die Hunde waren erstaunlich ruhig und zum Glück hielten sie auch die volle Zeit aus.

Zielpunkt: irgendwo auf dem Meer
Gefahrene km: 192 km

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19.08.2015 Meer – Stockholm – Linköping

Screenshot (36)

Startpunkt: irgendwo auf dem Meer

4 Uhr klingelte unser Wecker. Wir duschten, machten uns abreisefertig und hatten dennoch genug Zeit, sodass wir noch BBC schauten. Zu 5:30 Uhr schnappte ich mir Pika und ging am Parkdeck schauen, welches direkt in dem Moment geöffnet wurde. Also Pika ins WoMo gebracht und dann holte ich André. Wir brachten alles aufs Parkdeck und gingen nochmal aufs Außendeck, um ein bisschen zu gucken. Nicht viel später kam die Durchsage, dass wir zu den Autos gehen sollen. Das taten wir dann auch und dann rollten wir bereits aus dem Schiff. Unser Weg führte uns zuerst zu einer Wiese, um die Hunde zu lüften. Dann steuerten wir IKEA an, da wir dort frühstücken wollten. 7 Uhr waren wir bereits am IKEA, stellten dann fest, dass das Internet leider Recht hatte und das Restaurant erst 9:30 Uhr öffnete. Also parkten wir auf dem Parkplatz gegenüber. André verzog sich bald nach hinten, um etwas zu schlafen. Ich checkte noch ein paar Campingplätze für die Nacht und tat es ihm dann gleich. Kurz vor 9:30 Uhr wachte André auf und weckte mich. Wir liefen rüber ins IKEA und trafen auf eine ziemlich lange Schlange. Das Frühstück wird wie Buffet berechnet wie uns der nette Kassierer mitteilte. Somit freie Auswahl. Das Angebot war dadurch aber etwas eingeschränkt im Gegensatz zu Deutschlands IKEA Frühstück, passte aber dennoch.
11  Uhr gingen wir zurück zum WoMo. Wir hatten vorher schon entschlossen das Stockholm-Sightseeing sein zu lassen, da wir beide nicht ganz fit waren und auch die Hunde nicht länger als nötig im WoMo lassen wollten.
Unser Weg führte uns vorerst nach Linköping auf einen Campingplatz. Dieser stellte sich auch als die richtige Wahl heraus und so blieben wir dort. Wir hatten genug Platz für die Hunde gingen dann aber trotzdem erstmal eine Runde spazieren. Zum Abend gab es Milchreis mit Apfelmus. Wir schauten noch 2 Filme und ließen den Abend ausklingen.

Zielpunkt: Glyttinge Camping
Gefahrene km: 217 km


20.08.2015 Linköping – Trelleborg

Screenshot (39)

Startpunkt: Glyttinge Camping

Ich war heute recht früh ausgeschlafen und lief mit den Hunden. Danach verbrachte ich meine Zeit mit Internetsurfen, da André noch müde war. 9:30 Uhr weckte ich ihn schließlich und wir frühstückten. Wir ließen uns bis 12 Uhr Zeit mit Duschen und Abbauen, da wir heute ja nur noch nach Trelleborg mussten. Von dort würde morgen um 7:30 Uhr unsere Fähre zurück nach Deutschland gehen. Ob man es glaubt oder nicht, da sehen wir 230 km vor der Fähre, an unserem letzten Tag, noch eine Elchkuh!!! Soooo lange gewartet und geguckt und gehofft!
Unser Weg führte uns zu einem Nachtstellplatz 1,9 km vor dem Fährhafen. Kein Strom und nur 1 ekelhaftes WC. Wir aßen am Abend Salzkartoffeln, Grillfleisch und Champignons. Nachdem wir „Kochen ist Chefsache“ guckten, entschieden wir schlafen zu gehen. 5:30 Uhr würde unser Wecker klingeln.

Zielpunkt: Nachtstellplatz, Hafen Trelleborg
Gefahrene km: 447 km


21.08.2015 Trelleborg – Rostock – Zuhause

Screenshot (38)

Startpunkt: Nachtstellplatz, Hafen Trelleborg

Da klingelte er nun und weckte uns zu unserem letzten Tag. Wir gingen noch Gassi und dann ging es auch schon zum Fährhafen. Da wir nicht mehr im doch recht teuren Schweden tanken wollten, fuhren wir mit den letzten Diesellitern auf die Fähre. Pünktlich auf der Brücke zur Fähre ging die Tankleuchte an und zeigte recht schnell „Zu wenig Kraftstoff an“. ÜRKS!
Die erste Zeit der Fahrt verbrachten wir schlafend auf dem Außendeck. Irgendwann wurde es uns aber zu kalt und windig und wir verzogen uns ins Innere, die Hunde hatten wir im WoMo gelassen, da wir keine Kabine hatten und alle Dinge wie Restaurant etc. nicht für Hunde erlaubt waren. Wir gönnten uns 2 Kaffee und setzten uns im Restaurant an einen großen Tisch. Dort blieben wir bis 1 Stunde vor Ankunft, hatten noch eine nette deutsche Bekanntschaft und zum Mittag gab es Köttbullar mit Pommes für André und Currywurst mit Pommes für mich. Lustigerweise war das Restaurantangebot auf der doch kurzen Fähre vielfältiger als auf der 12 Std. Fähre. Soll mir mal einer erklären… .
13:45 Uhr öffnete schließlich das Parkdeck. Nun hieß es Daumendrücken, dass unser WoMo noch genug Diesel für die Abfahrt hatte. Immerhin hatten wir Poleposition!
André und ich schwitzten Blut und Wasser als das Tor öffnete und wir das WoMo starteten. Wir rollten dann ganz langsam zur nächsten Tankstelle (die auch wirklich nur Diesel hatte :D) und waren richtig erleichtert, dass es gerade noch so gereicht hatte. 😀
Tja, da waren wir nun. Zurück in Deutschland und vorbei war sie, die schöne Zeit. Es war eine großartige Reise mit enorm vielen Eindrücken und Momenten, die ewig in Erinnerung bleiben würden.

Zielpunkt: Rostock

Insgesamt gefahrene km: 6821 km

Comments

  1. Avatar Patrick says:

    Schöner Bericht. Musste ganz schön viel lesen 🙂

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