Die Saison geht los…

… und somit bin ich gerade zurück vom 2. Turnierwochenende in diesem Jahr. Müde. Fertig. Meine Beine brennen und meine Energie ist verbraucht, aber ich bin happy, obwohl ich 6 DIS auf meinem Wochenend-Konto habe. Wieso ist man über 6 DIS happy?

Bevor ich die Frage beantworte, erstmal ein kleiner Rückblick auf das Osterwochenende, welches wir bei den Hot Dogs in Neuruppin und ihrem ersten Agility Festival Brandenburg verbringen durften. Als Richter waren Robert Schmidt und Sven Droste eingeladen. Die Parcours des ersten waren auf dem Papier nie meine. Er läd sie bei Facebook immer hoch und ich habe mir bei jedem 3-er Parcours immer gedacht, dass ich das lieber nicht laufen möchte. Es ist einfach nicht meine Art von Parcours. Jeder hat ja so seine Vorlieben.
Somit gab ich meinen Pika-Platz im Vorfeld dann an Nina ab, als sie noch einen Startplatz haben wollte. Für Pika und mich wäre das ein Desaster geworden, glaub ich.
Los ging es also am Freitag mit der Anreise von André, Liam, den Hunden, Patrick, Jennys Papa André und Andrea. Wir fuhren 8.30 Uhr vom Vereinsgelände mit den Wohnwägen los und erreichten kurz nach 10 Uhr das Reitgelände. Unsere Stellplätze waren super und so ging das Aufbauen los. Das erste Mal mit unserem geliebten neuen Vorzelt. <3
Später am Tag kamen dann noch Carolin und Jenny, sodass die Camp-Crew vorerst vollzählig war.
Wir verbrachten einen schönen Freitagabend in gemeinsamer Vereinsrunde und Samstag ging es dann los.

11 Teams unter MV Berolina Flagge gingen an den drei Tagen an den Start. Irre! 😀
Leider konnte ich Samstag kaum Zeit im Pavillon verbringen, denn recht bald gab es Probleme in der Meldestelle mit dem Agilityprogramm und ich wurde zu Hilfe gerufen. Zusammen mit Jenny übernahm ich an diesem Tag dann die Meldestelle und wir rockten das Ding. 😉

Läuferisch war Samstag auch mein bester Tag, obwohl ich durch die Arbeit in der Meldestelle etwas gestresst war.
Es ging mit den Jumpings los. Es war ein wirklich schöner Parcours und dann kriege ich am vorletzten Gerät Parcoursamnesie und wusste nicht, ob die Hürde nun von vorn oder hinten gesprungen werden muss. Aber bis dahin waren wir alles andere als auf Ideallinie. Engine lief große Bögen und fragte oft nach. Und ich ärgerte mich darüber, denn ich hatte mir für die Saison andere Dinge vorgenommen. Auch dazu später.
Aber wir blieben irgendwie fehlerfrei und erreichten schlussendlich Platz 5 von 27 Hunden.
Dann kam der A-Lauf bei Robert. Und ich dachte die ganze Zeit WTF, das bekomme ich niemals gelaufen. Ein außen vor und nach dem Steg. Nichts, wo man sich grandios absetzen kann. Doch dann kam das Aleks-Mantra, die uns an diesem Tag besuchen gekommen war: „Du schickst Engine ins Außen und wenn du siehst, sie geht, dann rennst du“.
Das blieb in meinem Kopf. Wenn ich sehe sie geht, renne ich. Sie kann außen.
Und sie ging und ich rannte. Und sie hatte einfach eine unfassbar gute Stegzone und das außen war auch kein Thema. Danach verlor ich sie kurz, aber bis zum Slalom blieben wir fehlerfrei. Leider überfädelte sie im Slalom das 2. Tor und kam dann raus. 🙁
Da der Parcours aber eben nicht so easy war, erreichten wir mit dem V5 noch den 2. Platz.
Und damit endete auch mein Wochenende irgendwie, denn in der Nacht von Samstag auf Sonntag packte mich ein Magen-Darm-Virus oder eine Lebensmittelvergiftung, whatever und es ging mir so richtig, richtig dreckig. Ich schleppte mich irgendwie noch durch die Parcours. Hätte mit Engine sogar einen recht guten Jumping laufen können, hätte ich nicht versucht sie ins letzte Slalomtor einzufädeln und dadurch zig Zeitfehler zu bekommen, weil sie sowas einfach nicht kann und zwei Mal nicht richtig einfädelte… wie auch immer.
Im Alauf ging dann gar nichts mehr. Auch am Montag lief der Alauf absolut nicht. Ich verlor sie zig Mal an irgendwelche Geräte, hatte das Gefühl, dass sie nicht zuhört, hatte das Gefühl nicht vom Fleck zu kommen und ärgerte mich wieder – über mich, denn …

… ich hatte seit dem letzten Turnier so unfassbar viel mit meinen 3 „Agi-Hunden“ trainiert.
… ich kontrollierte viel zu viel und traute mich viel zu wenig und war dadurch einfach ständig zu spät
… ich wollte nicht mehr so lauffaul sein.

Denn nicht nur die Hunde, sondern auch an mir habe ich trainiert. Ich habe über den Winter 13kg abgenommen, bin joggen gegangen, habe mich selbst trainiert. Irgendwann während des Running-Kurses merkte ich, dass ich mir selbst nicht mehr gefiel; dass ich zu langsam für meinen Hund war; dass ich keine Chance mit einem Runnings-Hund haben werde und fand es unfair meine Hunde zu trainieren und mich selbst im Stillstand zu lassen.
Und dann kam der Punkt, wo ich anfing Ernährung und Fitness umzustellen. Ich bin immer noch nicht da, wo ich gern sein möchte, aber auf einem guten Weg.

Und nach all dem Training wusste ich, dass wir mehr können als so einen Stuss zusammenzulaufen.

Als wir Montag abreisten, mit 2 Dis in den Aläufen, einem V0 im Jp, einem V5 im Alauf, einem SG und einem G im Jumping, war ich deprimiert und traurig. Ich hatte mir so viel vorgenommen und so hohe Erwartungen gehabt…

In der Woche habe ich viel über mich und die Agilityturniere nachgedacht und mir in den Schädel geprügelt, dass meine Hunde alles können und ich es einfach nur abfragen muss.

Und dann kam jetzt das Plänterwaldwochenende mit seinem 1. Vereinscuplauf am Samstag. Wir gingen mit altem Teamnamen „Djangos Unchained Aussies Feat. Lou“ an den Start. Leider nicht in alter Besetzung, denn Karsten entschied Yuca rauszunehmen und mit Donka ins Team zu kommen.
Jetzt sitze ich hier also Sonntagabend, habe mit Engine nur einen einzigen Lauf ins Ziel gebracht (heutiger Jp mit einem V5), mit Pika heute 2 Dis gelaufen und mein einziger Hund, der kein DIS auf dem Konto hat, ist Icon und doch bin ich so unfassbar happy, denn:
Ich bin einfach gerannt.
Ich habe an diesem Wochenende alle Läufe so gelaufen wie ich sie mir angeguckt habe. Ich hatte keinen Plan B mehr, einen „wenn ich nicht schnell genug bin“-Weg. Ich hatte nur Plan A, den „Ich schaffe das“-Weg.
Und nein, nicht immer habe ich es geschafft, manchmal war es vielleicht auch einen Tick zu viel, aber alle Läufe haben sich einfach gut angefühlt.
Engine hat so unfassbar krasse Steg- und Awandzonen gehabt, dass ich sie am liebsten danach immer abgeknutscht hätte (die Wippe übersehen wir jetzt mal); Pika war auch unfassbar artig (bis auf den Steg) und Icon war bis auf seine Slalomeingangamnesie vieeel besser bei der Sache und rannte und vielleicht bin ich ihm ganz dankbar, dass er die letzte Quali für die A3 noch nicht gelaufen ist und ich den Stress mit 3 A3 Large Hunden noch nicht habe. 🙂

Nun fallen wir alle todmüde – und ich selig – ins Bett.

Gute Nacht.

Video folgt.

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