Turnier SV OG Am Mellensee

Nun sitze ich seit einiger Zeit mal wieder am Laptop und kann nun etwas spät, früher aber nicht möglich, unseren Turnierrückblick vom 06.08. bei der SV OG Am Mellensee geben, wo Pika und ich an den Start gingen und sogar recht nette Läufe hatten. Es war ein schöner Tag mit Patrick, Saskia, Karsten, Dani, Yvonne und Chris und das Wetter war wirklich gut, wenn auch teilweise eklig sonnig (und wir haben immer noch keinen Sonnenschirm!!).

Anfangs hatte ich erst geplant beide Tage zu starten, denn am Sonntag fand ja der SV Landesgruppencup statt, aber ich entschied mich nach Pikas und meinen letzten Läufen, dass ich meinen Geburtstag auch sinnvoller verbringen kann. 😀 Also startete ich nur am Samstag.
Die Tage zuvor war übrigens Annelie bei uns gewesen. Immer wieder schön… und immer wieder schade, dass sie einfach vieeel zu weit weg wohnt. 🙁
Dazu wollte ich längst mal erzählt haben, dass ich so eine Verbindung zwischen Mensch und Hund noch nicht erlebt habe… die Verbindung zwischen Engine und Annelie. Es gibt ja Hunde, die mögen anderen Menschen (Taxi und Pika mögen Annelie) und dann gibt es da Hunde, die drehen total durch, wenn sie jemanden sehen (Engine, wenn Annelie da ist). Dieser Hund ist dann einfach völlig neben sich, total aufgedreht, nur am Annelie-Belagern; Annelie-Nerven; Annelie-verlässt-den-Raum-ich-muss-sterben… das ist wirklich unglaublich.
Als mich Schwiegereltern und Annelie am Sonntag zu meinem Geburtstag auf dem Parkplatz überraschten (die richtige Überraschung habe ich leider vermasselt, weil ich zu spät Zuhause war), hat Engine den ganzen Ort zusammen geschrien weil Annelie da war und sie noch in der Box warten musste. Irre. Einfach irre. 😀 Aber irgendwie auch süß und auch wenn Annelie immer sagt, dass das eine Hassliebe zu Engine wäre… ich glaub, die Liebe überwiegt. 😛

Nun aber zurück zum Turnier. Es war einfach viel zu früh, als wir aufstehen mussten. Aber ist es ja immer. Mit Patrick im Auto-Schlepptau ging es dann los nach Mellensee.
Es fing mit dem A-Lauf an. Netter Parcours, mir persönlich etwas weite Abstände, aber laufbar. Nix dramatisches. Bis auf die Stange und irgendwelche Zonenfehler (keiner wusste mehr so genau, ob sie nun Stegauf- oder Abgang gegeben hat oder sogar beides), war der Lauf mit Pika wirklich schön. Start war ok, Zonen waren so ging so ok, eine Stange – ok, kann man auch aushalten… und dann kam das, was Pika nun seit einigen Turnieren anfing: Sie ließ einfach die letzte Hürde aus und rannte zu ihrer imaginären Leine. Die gar nicht da lag, weil ich ja nicht doof bin, diesen Hund mittlerweile kenne und die Leine außer Sichtweite gelegt habe… aber da war ein dunkler Fleck auf dem Boden, der sah wohl einen Moment aus wie ihre Leine… und da musste sie hin und als sie feststellte, dass da gar nicht ihre Leine lag, sprang sie die Schlusshürde einfach andersherum. Never Ending Story. Immer wieder was Neues… und so sehr ich diesen Hund liebe und vergöttere und so glücklich sie mich in allen anderen Bereichen des Lebens macht: Turniere mit ihr sind manchmal wirklich mühselig und frustrierend. Es gibt einfach keine Konstante. Immer wieder kommt was Neues zu den bestehenden Problemen.. und immer wieder sind es Sachen, die sich im Training einfach nicht provozieren lassen.
Gestern haben wir Saskia mit Pikas Lieblingszergel ans Ende des Stegs gestellt und sie hat totalen Trieb auf den Zergel gemacht… und Pika denkt nicht mal dran abzuspringen… ich weiß es nicht… aber es ist eben so und da wir eh keine Weltmeister werden wollen, wird es auch so bleiben. Um es zu ändern, fehlt mir einfach der Ehrgeiz.

Etwas lustlos ging es dann an den Jumping. Ich habe wirklich gedacht, dass sie mir an einer Stelle einfach ins DIS schießen wird. Weg und tschüss… und dann meinte sie wohl, dass sie den A-Lauf wieder gut machen will und lief an der Stelle so genial, dass ich sie hätte sofort knutschen können. Leider fiel dann eine Stange noch – was auch sonst :D, aber das war okay… und bescherte uns noch den 5. Platz. Video folgt.

Nun ja… meinen Geburtstags-Sonntag verbrachte ich dann erst mit schönem Training bei Carola und anschließend hatten André und ich geplant, dass wir einen schönen „Nur wir, Liam und die Hunde“ Nachmittag machen und abends mit meiner Familie essen gehen. Dass der Plan aber nur bei mir so war, merkte ich, als ich nach Hause kam und sah wie meine Eltern in unserer Wohnungstür verschwanden. Kurz danach rollten Schwiegereltern mit Annelie auf den Parkplatz. Überraschung! Sie ist auf jeden Fall gelungen und wir hatten einen schönen Nachmittag mit gigantischem Kuchen und waren abends super lecker beim Griechen Essen.

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Montag hatte ich mal wieder Krabbelgruppentermin mit Liam. Leider konnte ich durch die Uni seit April nicht mehr hingehen, weil es direkt in eine Vorlesung von mir fiel und so war ich richtig happy, dass wir nun in den Semesterferien wieder dabei sein können und ich freute mich total auf die ganzen bekannten Gesichter. Dass dieser Tag einer der furchtbarsten und beängstigsten in meinem bisherigen Leben werden wird, hätte ich niemals geglaubt und dass wir im Anschluss bis Donnerstag im Krankenhaus bleiben mussten, noch viel weniger.
Unser kleiner Goldschatz machte uns plötzlich Sorgen. Es ging in der Krabbelgruppe mit seltsamen Anfällen los, zog sich dann über den ganzen Nachmittag, bis meine liebe Hebamme von „früher“ mir schrieb, dass wir ins Krankenhaus fahren sollen und dort mussten wir dann auch bleiben.
Ich glaube, dass man diese Angst, die ich (und André) die folgenden Tage hatte(n), nur schwer nachvollziehen kann, wenn man keine eigenen Kinder hat. Mehrfach habe ich gedacht, dass ich vor purer Sorge und Angst um unseren so sehr geliebten Sohn einfach in Ohnmacht fallen würde… .
Es war die erste Nacht, seitdem er auf der Welt ist, dass ich nicht eine Sekunde geschlafen habe… sondern ihn nur anstarrte… und betete… ich glaube nicht an höhere Mächte; ich glaube nicht an Gott… aber in dieser Nacht habe ich gebetet, dass, wenn es etwas Mächtigeres gibt; etwas Übersinnliches, es dafür sorgt, dass wir das Krankenhaus schnell und gesund wieder verlassen können.
Vor allem, wenn André, der selbst Sorge hatte und mich auch noch „stützen“ musste, nach Hause oder zur Arbeit fuhr, hatte ich das Gefühl verrückt zu werden…  verrückt vor Angst und purer Verzweiflung.
Und hier muss ich nun ein großes Danke sagen. Danke an alle, die sich in diesen Tagen so oft bei uns gemeldet haben; die mitgelitten und mitgeweint haben; die unsere Zeit im Krankenhaus mit ihrer Anwesenheit verkürzten; die Liam die Daumen drückten und für ihn gebetet haben; die mit mir stundenlang schrieben und mein „Ich habe so furchtbare Angst um ihn“ verstanden und einfach da waren. DANKE!
Gott sei Dank… erhörte uns etwas da oben… und Liam und ich durften am Donnerstag wieder nach Hause gehen. Mit einer Diagnose (Shuddering Attacks bzw. gutartige frühkindliche Myoklonie) mehr und einer riesigen Last weniger. Danke Marry, dass du uns innerhalb von Minuten aus dem Krankenhaus abgeholt und beherbergt hast, bis André uns dann abholte. Ich hätte es keine Sekunde länger ausgehalten.

Nun sind wir also Zuhause. Liam ist nach wie vor super drauf (war er ja die ganze Zeit, von diesen merkwürdigen Attacken abgesehen), nur ich muss die Angst, die in mir aufgekeimt ist, los werden… mir hängt das Ganze sehr nach… und meine Nerven sind oft ziemlich labil… aber das wird schon wieder.

Morgen fahren wir erstmal zur Ausstellung nach Leipzig, mache da den Sonderleiter von den Aussies. Mein Papa wird mich begleiten, da André leider arbeiten muss. Wird aber bestimmt dennoch ganz lustig.

Nächstes Wochenende haben wir dann endlich unser Agility-Seminar bei Claudia Zenner, worauf ich mich schon riesig freue. =) Da wird es dann bestimmt ein paar Videos geben…

Comments

  1. Avatar Nicole says:

    Ihr müsst fürchterliche Angst gehabt haben. Wie gut, dass es nichts Schlimmes ist. Fühl dich gedrückt!

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